Die sieben goldenen Kommunikationsregeln für Kandidaten
Um als Kandidat erfolgreich zu sein, benötigt es weitaus mehr als die geforderte fachliche Expertise. Entscheidend für den Erfolg der Bewerbung ist die effektive und effiziente Kommunikation mit dem potenziellen Arbeitgeber. Zum Ausdruck zu bringen, welchen positiven Mehrwert man als einzelne Person im Sinne des Unternehmens liefern kann, ist eine der Grundvoraussetzungen um den Arbeitgeber zu überzeugen. Professionelle Kommunikation zu Beginn des Bewerbungsprozesses hinterlässt immer einen überzeugenden und langanhaltenden ersten Eindruck.
Nachfolgend finden Sie die sieben goldenen Richtlinien, welche nicht nur als Arbeitssuchende/Arbeitssuchender relevant sein können.
1. Bleiben Sie Ehrlich – Ehrlichkeit und Offenheit sind wahrscheinlich die einfachsten und dennoch essentiellen Komponenten für eine erfolgreiche und gute Kommunikation. Erfundene Details über einen herausragenden Abschluss als Jahrgangsbester hören sich zwar beeindruckend an, aber lassen sich schnell widerlegen und zerstören sogleich das notwendige Vertrauen zwischen Bewerber und Arbeitgeber. Seien Sie besonders ehrlich in Bezug auf Ihre Ausbildung, Ihre gesammelte Erfahrung und Ihre Zertifikate. Dies verhindert zukünftige Missverständnisse und bildet eine Vertrauensbasis, welche für Ihren weiteren Bewerbungsprozess notwendig ist.
Merken Sie sich: Erstellen Sie immer eine aktuelle, ehrliche und fehlerfreie Bewerbung bevor Sie sich an Ihren potentiellen neuen Arbeitgeber wenden. Dies ist der erste Schritt zum erfolgreichen Bewerbungsprozess.
2. Verwenden Sie Korrekturleser – Allerdings nicht ausschließlich computerbasierte. Bitten Sie eine qualifizierte Person Ihre ganze Bewerbung (inkl. Anschreiben und CV) auf Rechtschreib- und Grammatikfehler zu korrigieren. Eine eloquente und fehlerfreie Ausdrucksweise, auch bei Verwendung elektronischer Kommunikationsmittel, wird vorausgesetzt. Rechtschreibfehler, Grammatikfehler, Umgangssprache oder fehlerhafte Formatierung verringern Ihre Chancen schon bevor der eigentliche Bewerbungsprozess startet.
Planen Sie daher zusätzlich Zeit ein um geschriebene Emails o.ä. Korrektur zu lesen und bitten Sie weitere Personen Sie dabei zu unterstützen.
3. Antworten Sie zur richtigen Zeit – Professionelle Kommunikation drückt sich auch durch das Timing der Antwort auf Anfragen des Arbeitgebers aus. Eine schnelle Antwort zeugt von Enthusiasmus und kommuniziert somit großes Interesse an der Position. Befindet sich das Unternehmen bereits mitten im Bewerbungsprozess und Sie lassen sich mit Ihrer Antwort zu viel Zeit, könnten Sie als Kandidat nicht mehr in Frage kommen. Somit teilen Sie dem zuständigen Recruiter oder HR-Manager rechtzeitig mit, falls Sie längere Zeit nicht zu erreichen sind (aufgrund von Urlaub o.ä.).
4. Keine exzessive Nachfragen – Enthusiasmus und Interesse an einer Position vergrößert Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung. Übertreiben Sie es dennoch nicht! Exzessive Nachfrage bei den verantwortlichen HR-Managern oder Recruitern über den aktuellen Bewerbungsstatus schmälert Ihre Chancen. Falls das Unternehmen einen Bewerbungszeitplan veröffentlicht hat, halten Sie sich an diesen. Bei Einladung zum persönlichen Interview, senden Sie eine kurze und knappe Rückmeldung per Email, in der Sie sich bedanken und Ihre Vorfreude zum Ausdruck bringen. Bedenken Sie auch hier wieder: Übermäßig Dank wirft ein falsches Licht auf Sie.
5. Benutzen Sie höfliche Umgangsformen – Umgangsformen wie „Bitte“ und „Danke“ haben einen großen Einfluss auf die positive Einschätzung eines Bewerbers. Bedanken Sie sich bereits im Voraus beim Arbeitgeber, dass er sich die Zeit für Sie nimmt. Dies zeugt sowohl auf professioneller als auch persönlicher Ebene von Respekt und hinterlässt bereits vor dem ersten persönlichen Gespräch einen hervorragenden Eindruck. Übertragen Sie diese Umgangsformen auch auf die nicht verantwortlichen Personen im Unternehmen, die Sie im Laufe Ihres Interviewtermins treffen, wie z.B. Empfangsdamen oder Assistentinnen. Sie wissen nie welchen Einfluss diese Personen auf die endgültige Jobbesetzung haben. Merken Sie sich: Gute Umgangsformen hinterlassen bei allen Beteiligten einen positiven Eindruck und stärken schlussendlich Ihre Position.
6. Seien Sie kein Roboter – Halten Sie in jeglicher Kommunikation mit dem potentiellen Arbeitgeber einen professionellen Kommunikationsstil bei, aber nicht auf Kosten der Menschlichkeit und Freundlichkeit. Falls Ihre Emails als gewöhnlich, kalt und nicht persönlich empfunden werden, dürfen Sie keine schnelle Antwort erwarten. Falls doch, erwarten Sie keine Email die sich von Ihrer unterscheidet. Merken Sie sich: Das Unternehmen sucht nach einer Person und keinem Roboter. Der Unterschied liegt hierbei in der Persönlichkeit. Versuchen Sie daher eine gute Balance zwischen Freundlichkeit, Dankbarkeit und Vorfreude in Ihren Nachrichten zu finden. Findet der Arbeitgeber Sie auf einem persönlichen Level nicht sympathisch wird er Sie unabhängig Ihrer Fähigkeiten nicht einstellen.
7. Respektieren Sie die Kommunikationsvorlieben des Arbeitgebers – Der Versuch, als Bewerber die „normalen“ Kommunikationswege innerhalb einer Firma zu überspringen, kann unvorteilhaft sein. Respektieren und folgen Sie den normalen Kommunikationsabläufen des HR-Managers, ohne sich selbstständig an höher gestellte Vorgesetzte zu wenden. Auch die Einreichung der Bewerbungsunterlagen zählt dazu. Falls das Unternehmen die Einreichung über ein Online-Jobportal wünscht, sollten Sie diesen Anweisungen Folge leisten und Ihre Unterlagen nicht als Anhang per Email versenden. Ein weiterer Punkt, der berücksichtigt werden sollte, ist die Art der Kommunikation zwischen Ihnen und dem potentiellen Arbeitgeber.
Die Entwicklung eines Feingespürs für solche Situationen stellt definitiv eine Herausforderung dar. Doch die Bedeutung und der Einfluss dieser Kommunikationsfaktoren darf nicht unterschätzt werden. Diese Vorschläge werden Ihnen helfen einen hervorragenden ersten Eindruck zu hinterlassen und bringen Sie vielleicht wieder einen Schritt näher zu Ihrem Traumberuf.