Geisteswissenschaftler im Recruiting – passt das zusammen?
„Ach, das hört sich aber interessant an. Und was kann man dann damit machen?“
Wie oft haben Freunde und Verwandte mich das gefragt, als ich ihnen von meinem Studium im Bereich der Geisteswissenschaften erzählt habe. Manche von ihnen rieten mir sogar, ich solle doch etwas mit „Hand und Fuß“ studieren, und nicht so etwas „Unnützes“ wie Naher und Mittlerer Osten oder Religionswissenschaft. Denn kaum jemand kann sich vorstellen, welche beruflichen Chancen sich für Geisteswissenschaftler ergeben, ist man doch so breit aufgestellt, dass man quasi alles (und nichts) machen kann.
Auch ich habe mir seit Beginn meines Studiums überlegt, was ich später einmal machen möchte – Tourismuskauffrau, Auslandsjournalistin, Dolmetscherin oder doch lieber Botschafterin? Viele der Optionen konnte ich mir gut vorstellen, allerdings war schnell klar, dass bei allen Möglichkeiten unbedingt zwei Kriterien erfüllt sein mussten: mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt kommen und dabei die erlernten Sprachkenntnisse einbringen.
Und so kam es dazu, dass ich im Februar 2019 durch Zufall einen Job bei einer Personalberatung sah. Den Namen „Constares“ hatte ich noch nie gehört und auch Life-Science als Branche war mir völlig fremd. Ich bewarb mich dennoch, da die in der Stellenausschreibung genannten Aufgaben meine zwei Kriterien erfüllten und ich gerne einen Einblick in Recruiting bekommen wollte. Trotz meiner anfänglichen Vermutung, ich hätte als Geisteswissenschaftlerin eh keine Chance, wurde ich zum Gespräch eingeladen und schließlich eingestellt.
Im Lauf der über eineinhalb Jahre, die ich nun schon bei Constares bin, hat sich gezeigt, dass die Arbeit in einer Personalberatung genau das ist, was ich mir vorgestellt habe – dabei ist es vor allem der Kontakt mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, verknüpft mit einer unfassbar spannenden und innovativen Branche, der mich jeden Tag gerne in die Arbeit gehen lässt. Was die Sprachkenntnisse angeht, so muss ich mir sicherlich noch einiges an Fachvokabular zulegen, bevor ich Interviews auf Spanisch, Französisch oder Persisch führen kann. Eines ist mir jedoch klargeworden: Geisteswissenschaften und Personalberatung passen sehr gut zusammen! Und das ist etwas, das ich künftig Freunden und Verwandten sagen werde, wenn sie mich (mal wieder) nach den Zukunftsperspektiven fragen.