Künstliche Intelligenz ermöglicht Personalberatungen, ihre Suchmandate im Bereich der Life Sciences effizienter und validerzu gestalten und sich so noch gezielter auf ihre wichtigsten Stakeholder, die zukünftigen Mitarbeiter ihrer Kunden, zu konzentrieren.
Intelligente Systeme automatisieren schon jetzt zahlreiche Aufgaben, die der Entwicklung und Kommerzialisierung von Wirkstoffen und Medizinprodukten dienen. Sie schaffen zusätzlichen Raum, um Lösungen zu entwickeln, die zur Steigerung des Patientenwohls beitragen. Vergleichbare Entwicklungen sind in der Personalberatung zu beobachten. Auch hier unterstützen lernende Systeme zunehmend den gesamten Rekrutierungsprozess.
In der oft globalen Suche nach hoch qualifizierten Mitarbeitern für die LifeSciences-Industrie ersetzt die Arbeit des Beraters mit algorithmisch optimierten Suchverfahren mittlerweile ganze Marktforschungsabteilungen. Gewachsene Kontaktnetzwerke in der Branche sind zwar nach wie vor die effektivste Besetzungsquelle. Lizenzbasierte Accounts bei LinkedIn, Researchgate und anderen branchenspezifischen Portalen ermöglichen jedoch ergänzend den Zugriff auf täglich präziser werdende Kandidaten- und Marktdaten und erleichtern so die passgenaue Ansprache von potentiellen Kandidaten.
Auswahlprozess im Wandel
Insbesondere in datenschutzrechtlich weniger sensiblen Regionen, aber auch zunehmend in Europa wird der sich anschließende Auswahlprozess durch intelligente Analysetools wie IBM Watson, Hirevue oder Precire begleitet. Im Rahmen der Vor- und Nachbereitung von
Präsenz- und Videointerviews werten diese Systeme Unterlagen, Internetauftritte, Sprach-, Mimik- und Verhaltensmuster aus. Mit einer sich rasant entwickelnden Validität ermöglichen sie, aussagekräftige Kompetenz- und Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Die persönliche Einschätzung des Beraters wird so datengestützt ergänzt und ermöglicht eine objektivierte Empfehlung an den Kunden.
Abzuwarten bleibt, wie die zunehmende Digitalisierung des Ansprache- und Auswahlprozesses von einem stark umworbenen und entsprechend anspruchsvollen Kandidatenmarkt angenommen wird. Nach einer aktuellen Umfrage des Jobportals Career Builder beurteilten 82% der befragten Unternehmen die Qualität der Candidate Experience, das heißt wie Kandidaten den End-to-End-Rekrutierungszyklus erleben, als entscheidendes Erfolgskriterium im Einstellungsprozess.
In einem vielschichtigen Umfeld wie den Life Sciences wird ein einschlägig erfahrener Berater auch hier den Unterschied machen. Durch Branchenverständnis, Professionalität und Empathie kann er von Anbeginn Vertrauen zu Kandidaten aufbauen und als verlängerter Arm des Unternehmens Kultur und Werte seines Auftraggebers vermitteln. Als Coach und Sparringspartner kann er den Weg zum neuen Arbeitgeber begleiten und den Einstellungsprozess für beide Seiten positiv erlebbar machen – als Berater, Mensch und gerne auch mit Maschine.